Wie baue ich mein Vermögen auf?
Unabhängig davon, ob erarbeitet, geschenkt oder geerbt - manchmal ist am Ende des Monats noch Geld auf dem Konto übrig. Wenn das bei Euch so ist: Glückwunsch! Ihr solltet dann über eine mittelfristige Strategie zum nachhaltigen Vermögensaufbau nachdenken, die über ein Tagegeldkonto bei der Sparkasse hinausgeht. Mit einer guten Strategie baut sich Eurer Vermögen langsam auf und ermöglicht im Endeffekt mehr "Spielgeld" für die eigenen Konsumwünsche.
Warum sparen wir Geld?
Wir machen das, um ein finanzielles Polster zu schaffen, finanzielle Risiken zu minimieren, unvorhergesehene Kosten zu decken und langfristig für den Lebensabend vorzusorgen; aber auch, um größere Lebensträume zu verwirklichen.
Was ist besser, sparen oder investieren?
Sparen ist die Voraussetzung zum Investieren. Der Sparer reduziert regelmäßigen Ausgaben. Der Anleger versucht einen Teil der so gewonnen Mittel zu vermehren. Für spontane und kurzfristig benötigte Rücklagen bietet sich ein Tagesgeldkonto zum Sparen an. Das Geld, was man auf absehbare Zeit nicht braucht, kann man mittel- oder langfristig in unterschiedlichen Risikoklassen anlegen.
Woher weiß man, wieviel Geld übrig ist und wie schafft man das überhaupt? Dazu braucht es anfangs nicht mehr als Stift und Papier. Nur wer einen Überblick über seine Einnahmen und Ausgaben hat, kann souverän über sein Geld entscheiden. Geld wird mit Handy- und Kartenzahlungen immer abstrakter. Stift und Papier holen die Ausgaben wieder in die echte, analoge Welt zurück. Bei der Ausgabenbilanzierung im Kopf tricksen wir uns häufig selber aus: Für Spaß oder Luxus führen Menschen zwar oft unbewusst ein eigenes gedankliches Konto. Aber daraus resultiert oft eine Art "Bilanzbetrug im Kopf". Das vorhandene Geld wird intern mehrfach abgebucht, einmal bei der Miete, einmal im Supermarkt, einmal für einen teuren Restaurantabend. Dagegen hilft die Verschriftlichung der Ausgaben und für die Zukunft eine klare Budgetierung / Einteilung der Mittel. Das hilft enorm, um das Geld beisammen zu halten.
50/30/20-Faustregel
Grundsätzlich gilt die Binsenweisheit “mehr einnehmen, als ausgeben”. Dabei hilft die 50/30/20-Regel: Wenn man 50 Prozent des Einkommens für wesentliche Dinge wie Miete und Lebensmittel nutzt, 20 Prozent für eine eventuelle Schuldentilgung bzw. zum Sparen einplant, können die restlichen 30 Prozent mit Freude und ohne schlechtes Gewissen für den persönlichen Konsum ausgegeben werden. Es ist also ratsam, jeden Monat mindestens 10 oder 20 Prozent des Nettoeinkommens zurückzulegen.
Lang- und mittelfristig Investieren
Für langfristige Anlagen von mindestens 10 Jahren empfehlen sich Aktien, ETFs, Anleihen oder auch Edelmetalle. Längere Laufzeiten sind wichtig, um Kursschwankungen am Kapitalmarkt auszusitzen. Vorteile von Aktien und ETFs gegenüber Anleihen: Diese Anlagenformen bringen höheren Renditen, aber selbst bei langen Laufzeiten muss ein passender Ausstiegszeitpunkt gewählt werden. Daher sollte man flexibel sein, was die Auflösung, bzw. den Verkauf der Anlagen angeht. Es bring nichts, die Werte in einer Krise abzustoßen. weil man dabei oft auf einen Großteil der bisherigen Kursrendite verzichtet. Die Historie zeigt, dass nach fallenden Kursen die Erholung oft umso stärker ist.
Risikoreiche vs. sichere Assetklassen
Ein kluger Ansatz ist, bei längerer Laufzeit der Anlage sein Depot von risikoreicheren auf sichere Anlageklassen umzuschichten. Kryptowährungen zählen zu den spekulativsten und volatilsten Anlageklassen und "versprechen" hohe Renditen aber eben auch die höchsten Verluste, wenn man zum falschen Zeitpunkt ein- bzw. aussteigt. Am Ende des derzeitgen Marktzyklus werden von den zahlreichen Kryptowährungen und dezentralen Projekten erfahrungsgemäß nur wenige (ggfls. 10%) übrig bleiben. Daher sollte man gerade in einem neuen Markt mit einer Technologie, die weitreichende Veränderungen nach sich zieht, nur mit vorheriger intensiver Recherche und der Sammlung eigener Erfahrungswerte vorsichtig investieren.
Acht Tipps für die Auswahl & Zusammenstellung langfristiger Anlagen
Breite Streuung:
Experten raten zu einem Korb aus verschiedenen Anlagen, wie Festgeld, Anleihen, Aktien, ETFs, Kryptos und Edelmetalle. Das minimiert das Risiko, wenn eine einzelne Investition abschmiert. Zudem sollte man immer einen bestimmten Anteil an Barmitteln vorhalten, um diese bei Investmentchancen, beispielsweise nach der Bodenbildung eines Crashs wieder gewinnbringend einsetzen zu können.
Große Fondsvolumen / ETF:
Bei kleinen Fonds mit einem Volumen unter 100 Millionen Euro ist das Risiko größer, dass diese geschlossen werden und die Fonds-Anteile verkauft bzw. durch neue ersetzt werden. Das verursacht unnötige Kosten. Außerdem sind bei kleinen Fonds die jährlichen Kosten meist im Verhältnis höher. Daher ist es empfehlenswert kostengünstige ETFs zu erwerben. Diese können häufig auch über einen Sparplan, der bereits ab 50 EUR im Monat beginnt, bespart werden.
Thesaurierende Fonds:
Der Vorteil von reinvestierenden Anlagen ist, dass die Erträge automatisch in neue Aktien investiert werden. So wird vom Zinseffekt profitiert und nicht am Jahresende die Dividende ausgezahlt.
Wachstumstitel / Growth Aktie:
Erfolgsversprechend sind Anlagen, die über einen gewissen Zeitraum hohe Zuwächse versprechen. Die Bewegungen können moderat bis schnell sein, wichtig ist, dass Sie kontinuierlich erfolgen, wie beispielsweise amerikanische Tech-Werte im Verlauf der letzten 10-15 Jahre. Diese Unternehmen (Apple, Google, Microsoft, und neu: nVidia) haben es geschafft, sich und ganze Märkte immer wieder neu zu erfinden und Trends selber zu setzen oder zu initiieren. Um die Wellen des Wachstums grafisch im Überblick zu behalten, hilft WAVEALERT .
Trends & Gamechanger:
Egal ob Megatrends (Künstliche Intelligenz (AI), Kryptobranche / dezentrale Netze) oder gesellschaftliche Trends, wie der E-Commerce oder medizinischen Bereich (Impfstoffe). In vielen Branchen gibt es immer wieder sogenannte Gamechanger. Anleger sollten sich dabei auf Branchen und Themen konzentrieren, zu denen Sie sowieso ggfls. aus dem beruflichen Umfeld Verknüpfungspunkte und Erfahrungswerte haben, um die Entwicklungen der darin tätigen Unternehmen besser einordnen zu können.
Zeit:
Das Gute ist: Man braucht (fast) nichts zu machen, außer die Anlagen zu kaufen, zu beobachten und langfristig zu halten. Wenn eine Dividende ausgeschüttet und direkt wieder in den Aktientitel investiert wird kommt neben dem reinen Kursgewinn sogar der Zins- und Zinseszinseffekt zum Tragen.
Dollar-Cost-Average / ETF-Sparplan:
Um Kurskapriolen auszugleichen. helfen etablierte Strategien wie "Dollar-Cost-Average": Dabei kauft man regelmäßig über einen längeren Zeitraum unabhängig vom Kursverlauf in kleinen Tranchen. Solche Sparpläne werden von vielen Depotanbietern unterstützt. Regelmäßig können dabei mittlerweile einzelne Aktien, ETFs oder auch Kryptowährungen angespart werden. So werden Ausreißer im Kursverlauf nach unten und oben ausgeglichen werden.
Glück oder Können - der perfekte Ausstieg:
Den perfekten Ausstieg gibt es nicht. Behalte die Nerven und verfalle nicht dem Casino-Effekt: Steige rechtzeitig aus, sobald du unsicher bist, ob ein Trend anhält oder kippt. Auch wenn du mit deiner Anlage im Minus bist, ist es manchmal ratsam, um den weiteren Verlust zu schmälern, erstmal auszusteigen und an die Seitenlinie zu treten. Das schmerzt zwar im ersten Moment, aber wenn du trotz Allem weiterhin von dem Titel überzeugt bist, kannst Du nach der Bodenbildung mit dem geretteten Kapital wieder einsteigen und direkt vom aufsteigenden Kurs profitieren.
Hilfreiche Artikel für Starter im Vermögensaufbau:
Aktien für Dummies: Ein Einführungskurs einfach erklärt
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