Die Digitalisierung verändert unseren Umgang mit Geld
Die Digitalisierung hat viele Aspekte unseres täglichen Lebens verändert. Bezahlvorgänge bilden dabei keine Ausnahme. In den letzten Jahren hat sich der Trend zu bargeldlosen Zahlungsmethoden beschleunigt. Viele Menschen fragen sich, ob das Ende des Bargelds bereits eingeläutet ist?
Die Vorteile der digitalen Abwicklung sind offensichtlich: Es ist schnell, bequem und sicher. Mit einer Kredit- oder Debitkarte können wir in Sekundenschnelle bezahlen, ohne uns Sorgen über das Mitführen von Bargeld zu machen, was stets die Gefahr eines Diebstahls oder Verlustes birgt.
Angesichts dieser Vorteile ist es nicht überraschend, dass sich mehr und mehr Menschen für bargeldlose Zahlungen entscheiden. In vielen Ländern sind mobile Zahlungsmethoden wie "Apple Pay", "Google Wallet" und "Samsung Pay" bereits genauso etabliert wie die bei uns beliebte Kreditkarte oder Online Bezahldienste, wie "Paypal". Länder wie Dänemark oder Schweden wickeln bereits mehr als 90% aller Transaktionen bargeldlos ab.
Was bedeutet die Zunahme digitaler Zahlungsprozesse? Es bedeutet nicht, dass Bargeld von heute auf morgen komplett verschwindet. In vielen Ländern wird Bargeld insbesondere von älteren Menschen oder von Menschen, die über kein Bankkonto verfügen, weiterhin genutzt. Allerdings setzt sich der Trend bargeldloser Bezahlung weiter fort. Mehr und mehr Geschäfte und Restaurants akzeptieren bargeldlose Zahlungen, obwohl der Trend im Gastrobereich sich gerade wieder umgekehrt hat, was hauptsächlich der branchenspezifischen Verwerfungen aus der Corona-Krise geschuldet ist. Dagegen haben Regierungen, wie Dänemark und Norwegen, angekündigt, dass sie sogar das Drucken von Banknoten und Münzen in Zukunft komplett einstellen werden.
Ein weiterer Faktor ist die wachsende Bedeutung digitaler Währungen wie etwa der Bitcoin oder Ethereum. Obwohl Kryptowährungen noch jung sind und bisher keine breite Akzeptanz in der Gesellschaft haben, haben Sie das Potential, in Zukunft eine beliebte Alternative zu traditionellen Zahlungsmethoden und Währungen zu werden. Diese "Coins" werden über "Wallets" komplett digital hinterlegt und transferiert. Einige Kryptoprojekte konzentrieren sich insbesondere darauf, Zahlungen zu vereinfachen, wie "Bitcoin Lightning" und "SegWit".
Es gibt aber auch Bedenken, dass ein bargeldloses System negative Auswirkungen haben könnte: Bestimmte Bevölkerungsschichten wären damit komplett vom Zahlungsverkehr ausgeschlossen. Bargeldlose Zahlungen könnten die Privatsphäre (Stichwort: Gläserner Konsument) beeinträchtigen, da jede Transaktion aufgezeichnet, nachverfolgt und sogar verweigert werden kann.
Insgesamt bleibt ungewiss, ob das Bargeld am Ende noch lacht oder nicht und welche Auswirkungen das haben wird. Sicher ist, dass die Digitalisierung jetzt schon die Art und Weise verändert, wie wir zahlen. Solche Zahlungsmethoden werden in Zukunft eine immer wichtigere Rolle in unserem Leben spielen.