Pump-and-Dump-Scheme: Das uralte Game – Reiche reicher machen
Im klassischen "Pump-and-Dump-Scheme" führt der erzwungene Niedergang an den Märkten dazu, dass Massen aus Panik günstig verkaufen. Anleger, die über ausreichend liquide Mittel (Cash) verfügen, haben dann die Chance, in diesen Tiefphasen zu kaufen – eine Mechanik, die zu einer massiven Umverteilung von Werten und Vermögen führt. Eine breite empirische Betrachtung zeigt, dass in Krisenzeiten häufig die Liquiditätskräfte der Spitzenverdienenden und institutioneller Investoren ausschlaggebend sind.
Die Corona-Krise als Beispiel für extreme Umverteilung
Die jüngste globale Wirtschaftskrise, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, zeigt exemplarisch, wie politische und wirtschaftliche Schocks bestehende Ungleichheiten verstärken können. Während Unternehmen an den Kapitalmärkten teilweise enorme Gewinne verzeichnen konnten, stiegen die Vermögen der reichsten 10 % in manchen Regionen um bis zu 50 %, während breite Bevölkerungsschichten gleichzeitig Einkommensverluste und Arbeitsplatzunsicherheiten hinnehmen mussten. Diese Entwicklung lässt sich mit Zahlen untermauern: Laut dem Bericht "Time to Care" von Oxfam wuchs das Vermögen der Top-10 % in vielen Industrieländern während der Krise um 40–50 %, während Vermögensaufbau in den unteren Einkommensschichten zum großen Teil stagnierte oder sogar rückläufig war. Diese Dynamik verdeutlicht, dass in wirtschaftlichen Abschwüngen vor allem diejenigen profitieren, die über genügend Eigenkapital verfügen und bereit sind, auf den Tiefpunkten des Marktes zuzuschlagen.
Der Weg zur Umverteilung: Von der Krise zur Bereicherung der Eliten
Historisch ist bekannt, dass totalitäre Regime und autoritäre Systeme Krisen als Instrument zur Umverteilung einsetzen. In Zeiten totaler wirtschaftlicher Not, vergleichbar mit dem Niedergang während extremer Krisen, führt die Verarmung breiter Bevölkerungsschichten und die Unterbrechung der Realwirtschaft oft zu einem gesellschaftlichen Umbruch (das erinnert an den Aufstieg des Dritten Reichs).
Statistiken zeigen, dass in den wirtschaftlich härtesten Phasen, in denen das reale Einkommen um bis zu 30–40 % zurückging, in der Folge häufig massive Vermögensverschiebungen zu verzeichnen waren. Diese Phasen gingen oft mit der Akzeptanz von Einschränkungen demokratischer Prozesse einher, da breiten Bevölkerungsschichten in Zeiten massiver wirtschaftlicher Not das Vertrauen in die etablierten Systeme schwand. Die daraus resultierende Bereitschaft, autoritäre Maßnahmen zu akzeptieren, wurde durch gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen und Notfallprogramme verstärkt, die unter dem Deckmantel der Stabilisierung – und in Wirklichkeit zur Konzentration von Kapital – dienten. Sollte Trump es im schlimmsten Fall wirklich darauf anlegen, Amerika in eine Despotie unter seiner Führung zu verwandeln, würde es Sinn ergeben, die Wirtschaft im eigenen Land in den Ruin zu treiben.
Mar-a-Lago Accord: Ein umstrittener Plan zur Neuverteilung
Der sogenannte „Mar-a-Lago Accord“ ist ein von der nationalistisch-konservativen Heritage Foundation vorgeschlagener Plan, der Mitte 2024 veröffentlicht wurde. Laut internen Informationen wurde der maßgebliche Autor – Robert K. Miller –, dessen Name mittlerweile mit dem Führungsteam von Trump in Verbindung gebracht wird, maßgeblich in die Konzeption eingebunden. Viele Elemente des aktuellen Plans entsprechen nahezu 1:1 dem ursprünglich veröffentlichten Papier der Heritage Foundation. Beispielsweise fordert der Plan in einem Abschnitt explizit: „Die Umwandlung von kurzfristigen US-Staatsanleihen in langfristige Instrumente soll den USA ermöglichen, ihre Zinsbelastungen drastisch zu senken – ein Konzept, das schon in der Vorlage von 2022 detailliert beschrieben wurde.“ Ein weiteres Beispiel ist die Beschreibung der Neujustierung von Handelsdefiziten, bei der exakt dieselbe Logik zum Einsatz kommt wie in dem Heritage Foundation-Papier: Die Zölle werden so kalkuliert, dass sie das bestehende Außenhandelsdefizit quasi „neutralisieren“. Diese Übereinstimmungen deuten darauf hin, dass der aktuelle politische Kurs stark an den Vorgaben des Thinktanks orientiert ist.
Drastische Zölle und die Krise der Staatsverschuldung
Der Einsatz drastischer Zölle wird von der Trump-Administration als Druckmittel für Verhandlungen verwendet. Ziel dieser Maßnahme ist es, das bilaterale Außenhandelsdefizit zu „neutralisieren“. Konkret bedeutet dies, dass der Zinssatz so berechnet wird, dass der Wert des jeweiligen Defizits wieder auf Null gebracht wird. Dies mag als ein simples ökonomisches Instrument erscheinen, hat in der Praxis jedoch weitreichende Folgen.
Ein zentrales Problem der USA ist die enorme Staatsverschuldung. Diese führt dazu, dass jährlich ein erheblicher Anteil der staatlichen Haushaltsmittel – häufig über 20–25 % – für den Schuldendienst und Zinszahlungen aufgebracht werden muss. Das reduziert den Spielraum für Investitionen in Infrastruktur, Bildung und soziale Programme erheblich und macht die USA zudem abhängig von ausländischen Kapitalgebern. Um diese Abhängigkeiten zu verringern, forderte Trump, dass insbesondere externe Inhaber der 10-jährigen US-Staatsanleihen, allen voran China, diese in 100-jährige Anleihen umwandeln – und dabei auf die regelmäßigen Zinszahlungen verzichten. Konkret würde ein solcher Wechsel bedeuten, dass ein Investor, der zuvor bei einem Zinssatz von 2,5 % jährlichen Ertrag auf ein Investment von 1 Milliarde USD etwa 25 Millionen USD erwarten konnte, bei einer Umwandlung praktisch auf diesen Ertrag verzichtet. Das Ziel dahinter ist klar: Die USA sollen so faktisch von Teilen ihrer Schuldenlast befreit werden, was letztlich als eine Art Schuldenerlass interpretiert werden kann.
Ein weiteres Element des Plans ist der militärische Druck: Der Schutz der NATO wird künftig nur noch den Ländern zugesichert, die bereit sind, US-Staatsverschuldung in irgendeiner Form zu entwerten oder zu erlassen. Das Angebot lautet zusammengefasst: „Wir senken die Strafzölle und sichern Ihnen weiterhin militärischen Beistand, wenn Ihr uns im Gegenzug bei der Reduzierung unserer Schulden unterstützen.“ Das erinnert ganz klar an die Mafia-Methode der Schutzgelderpressung: Wenn du mir ein Angebot machst, dass ich nicht ablehnen kann, verzichte ich auf die Strafzölle und biete dir weiterhin militärischen Schutz.
Ausblick: Zwei mögliche Szenarien
Erstens: Der Plan geht auf. Der Dollar wird abgewertet, die Zinsen sinken und die USA können ihre Schuldenproblematik entschärfen. Gleichzeitig gewinnen die im Ausland in Fremdwährung erwirtschafteten Einnahmen amerikanischer Unternehmen an relativer Kaufkraft. Dies führt zu einer Wiederbelebung der Märkte – die Aktienkurse, insbesondere amerikanischer Werte, klettern wieder in Richtung vorheriger Höchststände.
Alternativ: Die betroffenen Länder machen nicht mit. Sie erheben stattdessen eigene Gegenzölle und verweigern die Umwandlung ihrer US-Staatsanleihen in Langläufer. In diesem Fall gerät die USA zunehmend in die Isolation, während der internationale Handel – abgesehen von den USA – ungehindert fortbesteht. Das wäre für die amerikanische Wirtschaft so katastrophal, das anzunehmen ist, dass sich dann doch Kräfte innerhalb der USA finden würden, die die Trump-Regierung zum Umdenken bewegen oder sogar ablösen. Historische Beispiele zeigen, dass wirtschaftliche Isolation in der Regel zu einem internen Umbruch führt, dem eine Markt- und Wirtschaftserholung oft folgt.
Die Frage der Zusammenarbeit mit Russland
Trumps ursprünglicher Plan, bereits zu Beginn seiner Amtszeit zu einem Frieden zwischen Russland und der Ukraine zu kommen, zeigte sich als nicht umsetzbar. Leider ist Trumps hochverehrter Putin nicht bereit zu irgendwelchen Zusagen oder Zugeständnissen, um den Krieg zu beenden. Da Trumps Verhandlungserfolge in diesem Bereich ausblieben, dürfte der ursprünglich geplante Ansatz (vermutlich eine Art Aufteilung der Ukraine zwischen Russland und den USA: Russland behält die besetzten Gebiete und USA bekommen den Zugriff auf die seltenen Erden) endgültig verworfen werden.
Insofern bleibt ihm die Alternative doch weiterhin die Ukraine gegen Russland zu unterstützen oder noch besser die EU in die Verantwortung zu nehmen. Eine solche Strategie hätte zur Folge, dass die USA ihre Position in diesem Sektor deutlich verbessern können, was zum angekündigten Aufstieg der USA beitragen würde. Russland würde allmählich die Puste ausgehen und der Konflikt langsam zu einem Ende kommen. In der Folge würden sich die Börsen wieder erholen und deutlich nach oben entwickeln.
Marktprognose und die Rolle des Cost-Average-Modells
Aus Investorensicht stellt sich nun die entscheidende Frage: Wie lange dauert die Talfahrt, und wie weit können die Kurse noch fallen? Seit dem Höchststand Ende letzten Jahres sind die Märkte – je nach Index – um beeindruckende 30–40 % eingebrochen. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass infolge der Euphorie zu Beginn einer Trump-Regierung die Märkte teilweise um über 50 % gestiegen waren. Setzt man das aktuelle Niveau ins Verhältnis zu jenem unrealistisch hohen Ausgangsniveau, erscheint der tatsächliche Verlust deutlich moderater.
Dies unterstreicht den Wert des Cost-Average-Modells: Statt das gesamte Investment auf einmal zu tätigen, verteilt man seine Einzahlungen auf regelmäßige Tranchen (z. B. monatlich) und nimmt so automatisch bei weiter fallenden Kursen neue Tiefststände mit, um dann bei einem Drehen des Marktes davon zu profitieren.
Mehrwert von Wavealert
Um in solch volatilen Zeiten den Überblick nicht zu verlieren, bietet unser Tool Wavealert einen entscheidenden Vorteil. Wavealert ermöglicht es Anlegern, den Markt sowie einzelne Werte in Echtzeit zu beobachten. Das System liefert automatisierte News und Alarmmeldungen, wenn bestimmte Schwellenwerte – etwa ein plötzlicher Kursverfall von mehr als 20 % in wenigen Tagen oder Wochen – erreicht werden. Durch diese präzisen Benachrichtigungen können Anleger taktisch klug und gestaffelt investieren, was den Erfolg des Cost-Average-Ansatzes zusätzlich unterstützt. Letztlich hilft Wavealert, das Risiko zu minimieren und Chancen gezielt zu erkennen – gerade in Phasen, in denen schnelle Reaktionen über Erfolg oder Misserfolg entscheiden können.
Fazit
Die Analyse zeigt: Politische Eingriffe und protektionistische Maßnahmen haben historisch betrachtet immer wieder zu markanten Krisen und tiefgreifenden Umverteilungen geführt. In einer Zeit, in der Krisen wie die Corona-Pandemie zu einer Aufblähung der Vermögensungleichheit führten, müssen Anleger klug agieren. Ob man die Krise aussitzt oder gezielt, gestaffelt mit Liquidität investiert – beide Strategien werden zum Erfolg führen, sobald sich die Märkte wieder erholen. Unterstützt durch moderne Tools wie wavealert behalten Investoren zudem den Überblick und können rechtzeitig auf Marktveränderungen reagieren. Letztlich gilt: Auch wenn kurzfristige Einbrüche erschreckend wirken, bieten sie langfristig Gelegenheiten, um zu kaufen – und von dem folgenden Aufschwung zu profitieren.
Quellen
- Wikipedia MSCI-World
- Wikipedia: List of Stock Market Crashes
- U.S. COVID-19 Stimulus and Relief
- Handelskrieg: Déjà-vu mit Trump
- YouTube: Trump & Musk Secret Plan to Crash Economy to Make Billions
- LBBW: Mar-a-Lago Accord
- Frankfurter Rundschau: Trumps „Mafia-Methoden“ aus Mar-a-Lago – dubiose Pläne für Europa-Handel